Mo & Friese – KinderKurzFilmFestival

Aus dem Projektbericht „Generationen“…

Das 12. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival hat dieses Jahr einen ganz besonderen Schwerpunkt gewählt: das Miteinander von Alt und Jung. Das Festival wollte auf verschiedenen Wegen Begegnungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen schaffen und so zu einem generationsübergreifenden Erlebnis werden.

Das Sonderprogramm Lebenszeiten

Mo_Friese_Eroeffnung_17

Auch wenn Lebens- und Gedankenwelt von Kindern und Senioren nicht viel gemein zu haben scheinen gibt es vieles, was alle Altersgruppen beschäftigt: Familie, Freundschaft,  Streit, Krankheit oder auch das Sterben. Genau um diese Themen ging es auch im Sonderprogramm ?Lebenszeiten?.

Die Vorveranstaltung

Mo_Friese_Eroeffnung_2

Bereits vor dem Festival wurde das Programm ?Lebenszeiten? als Anlass genutzt, Senioren und Kinder zusammenzubringen. Am 20. Mai begrüßten wir in der Senioren¬wohnanlage f&w fördern und wohnen AöR in Altona neben den Bewohnern auch Hortkinder. Uns ging es vor allem um einen aktiven Austausch zwischen den Gästen. So wurde den 50 Zuschauern nach jedem Filmbeitrag die Möglichkeit der Diskussion geboten.

Sowohl während als auch nach der Veranstaltung erreichte uns durchweg eine positive Resonanz.  Unsere Ansprechpartnerin der f&w Wohnanlage betonte noch einmal den Bedarf an solchen Veranstaltungen und meldete schon für nächstes Jahr Interesse an. Auch von dem Verein ?Graue Panther?  haben wir bereits eine Anfrage bekommen.

Die Eröffnung

Postkarte_Mo_Friese2010-1

Auch die Eröffnung des 12. Mo&Friese Festivals am 30. Mai war Teil des Projektes ?Generationen?. Eingeleitet mit einem 20-köpfigen Spielmannszug sollte das Publikum mit alten und neuen Liedern auf das Festival eingestimmt werden. Zum Eröffnungsprogramm im zeise kino durften die Kinder eine ältere Begleitperson kostenlos zur Vorstellung mitnehmen. Das Publikum war mit 330 Gästen in allen Altersgruppen bunt gemischt. Auch bei dieser Veranstaltung wurde das Sonderprogramm ?Lebenszeiten? vorgeführt.

Nach dem Kino wurde der Beginn der Festivalwoche bei einer Spiele- und Bastelparty gefeiert.

Das Sonderprogramm „Verst(r)ickt und zugenäht“

Was schon im Festivaltrailer deutlich wurde und durch das Basteln bei der Eröffnungsfeier eigenhändig ausprobiert werden konnte, sollte mit dem Sonderprogramm ?Verst(r)ickt und zugenäht? noch mal filmisch gezeigt werden: Sticken, Häkeln und Nähen ist nicht nur älteren Damen vorbehalten und kann Alt und Jung ein Stückchen näher bringen.

Beide Vorführungen von ?Verst(r)ickt und zugenäht? waren sehr gut besucht. So war der Kinosaal zeise 2 am 2. Juni mit 70 von 90 besetzten Plätzen fast voll und die Vorstellung im 3001 Kino am 5. Juni mit 99 Zuschauern sogar restlos ausverkauft.

Der Kinderfilmwettbewerb „Gib mir fünf!“

Unter dem Motto ?Milchzahn und Silberhaar? sollte auch der diesjährige ?Gib mir fünf!?-Wettbewerb das Thema Generationen in den Mittelpunkt stellen. Die eingereichten Filme zeigen auf ganz unterschiedliche Weise, wie Kinder ihre Beziehung zu älteren Menschen sehen, was sie gemeinsam erleben können und was Alt und Jung verbindet. Die Beiträge kommen aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Der am weitesten gereiste Film ist in der Türkei entstanden.

Wie jedes Jahr war die Präsentation der ?Gib mir fünf!?-Filme am 5. Juni im zeise kino ein Höhepunkt des Festivals. Dieses Mal zählten wir 145 Besucher, darunter viele Filmemacher und deren Familien. Durch den Filmwettbewerb wurden Kinder dazu angeregt, sich mit der Thematik Alt und Jung auseinanderzusetzen. Der Gewinner des ersten Preises Lennart Döhle erzählte im Publikumsgespräch, dass er dafür sogar ein Altersheim besucht hat, um zu sehen, wie Senioren dort leben. Die anderen Filme zeigten ganz andere Aspekte des Zusammenlebens mit der älteren Generation: die Oma als weise Ratgeberin, ein zuerst schwieriges Verhältnis zwischen Enkelin und Großvater, die Fähigkeit, über Fehler des anderen hinwegzusehen und schließlich die verkehrte Welt, wenn Oma und Enkelkind die Rollen tauschen.

Resümee

Das 12. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival hat es sich zum Ziel gesetzt, eine generationsübergreifende Veranstaltung zu sein und durch diverse Veranstaltungen Begegnungen zwischen Alt und Jung zu fördern. Im Kino war es möglich, ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen und durch Filme mehrere Altersgruppen anzusprechen. Der Programmablauf mit kurzen Zwischenmoderationen und Gesprächsrunden ermöglichte zudem gleich einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen den Zuschauern. Die beiden Sonderprogramme ?Lebenszeiten? und  ?Verst(r)ickt und zugenäht? und auch der Wettbewerb zum Thema ?Milchzahn und Silberhaar? gingen zudem inhaltlich auf das Miteinander der verschiedenen Generationen ein. Dadurch hoffen wir, dass wir für das Thema sensibilisieren und zum Nachdenken anregen konnten.

Die Reaktionen haben uns bestätigt, dass Alt und Jung gerne, sofern die Möglichkeit dazu besteht, in die Welt der anderen Generation eintauchen und dass ein Austausch für alle bereichernd ist. Deshalb wollen wir auch zukünftig den Ansatz des Projektes ?Generationen? weiter verfolgen und zu einem festen Bestandteil unseres Festivals werden lassen.

Bilder der Eröffnung des KinderKurzFilmFestivals und der Preisverleihung 2010

Dieses Projekt wurde durch die Elisabeth-Kleber-Stiftung gefördert (2010).